Schneestrahlen
Schneestrahlen und Trockeneisstrahlen
Ebenso wie das Trockeneisstrahlen handelt es sich auch
beim Schneestrahlen mit CO2 um ein
Druckluftstrahlverfahren. Auch in diesem Fall wird
Kohlendioxid als Strahlmittel eingesetzt. Grundsätzlich
sind beide Verfahren, sowohl das Trockeneisstrahlen wie
auch das Schneestrahlen, sehr ähnlich, so dass man auch
mit Schneestrahlen Oberflächen sehr gut reinigen kann.
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Ein wesentlicher Unterschied beider Verfahren ist
jedoch in der Zuführung des jeweiligen Strahlmittels zu
finden. Muss beim Trockeneis-Verfahren während des
Reinigungsverfahrens Trockeneis stetig zugeführt werden,
wird beim Schneestrahlen die kontinuierliche Versorgung
mit Kohlendioxid sichergestellt. Die Versorgung beim
Schneestrahlen wird aus Tauchrohrflaschen und CO2
Niedrigrohtanks sichergestellt. Anders als beim
Trockeneisstrahlen wird das Kohlendioxid auch nicht in
seiner trockenen, sondern in seiner flüssigen Form
verwendet. Die Feststoffpartikel, die für die individuelle
Reinigung benötigt werden, werden im Prozess selbst
erzeugt. Dabei wird das flüssige Kohlendioxid mit
Druckluft zugeführt und anschließend zu einem Gemisch aus
Schnee und Gas entspannt.
Die Verfahrensvarianten beim Schneestrahlen
Beim Schneestrahlen kann man zwei unterschiedliche
Verfahrensvarianten unterscheiden. Dies ist zum einen die
Zweistoffringdüse. Bei diesem Verfahren wird das bisher
flüssige Kohlendioxid am Austritt der Düse auf den
jeweiligen Umgebungsdruck entspannt. Anschließend ist es
möglich, die Feststoffpartikel als Strahlmittel zu
kompensieren und unter der Verwendung von Druckluft zu
beschleunigen. Dieses Verfahren zeichnet sich durch eine
nur geringe kinetische Energie aus, wodurch die Reinigung
sehr schonend und nur wenig abrasiv ist. Daher kann dieses
Verfahren des Schneestrahlen vor allem für empfindliche
Bauteile eingesetzt werden.
Das zweite Verfahren beim Schneestrahlen mit CO2 wird
eine Strahldüse mit Agglomerationskammer verwendet. Das
flüssige Kohlendioxid wird bei diesem Verfahren in einem
Entspannungsraum entspannt und anschließend je nach Bedarf
dosiert. Im Vergleich zum vorherigen Verfahren ist es
hiermit möglich, größere Schneepartikel zu erzeugen, die
dann für die Reinigung weniger empfindlicher Teile
eingesetzt werden kann. Auch findet man hier eine höhere
Abrasivität, die in Einzelfällen jedoch durchaus benötigt
wird.
Die Wirkungsweise beim Schneestrahlen
Das flüssige Kohlendioxid, welches in Schneepartikel
gewandelt wird, wird mit hoher Geschwindigkeit auf die
Bauteile, die zur Reinigung anstehen, aufgebracht. Durch
die Kälte der Schneestrahlen wird auch der Schmutz sowie
die Öl- und Fettpartikel auf den Oberflächen ausgekühlt,
weshalb nicht selten Rissen und Brüche entstehen. In diese
Risse können dann die nachfolgenden Schneestrahlen
eindringen.
Da sich die Schneestrahlen jedoch in ihrer
Beständigkeit verändern, nach dem Auftreffen auf die
Oberfläche wandeln sich die Schneestrahlen in gasförmiges
CO2 und dehnen sich aus, wird das Volumen vergrößert.
Diese Volumenvergrößerung sorgt dafür, dass der Schmutz
entfernt werden kann. Da sich die Schneepartikel oft
bereits direkt unter dem Schmutz befinden, kann dieser
vollständig und rückstandslos entfernt werden.
Wofür das Schneestrahlen geeignet ist
Schneestrahlen kann Bauteile und Oberflächen deutlich
schonender behandeln als das beispielsweise beim
Trockeneisstrahlen möglich ist. Daher kommt es in der
Praxis vor allem bei hoch empfindlichen Bauteilen in der
Elektroindustrie zum Einsatz, aber auch in der
Pharmaindustrie sowie in der Nahrungsmittelindustrie wird
das Schneestrahlen häufig eingesetzt. Letztlich ist es
auch möglich, Maschinen in der chemischen Industrie
hiermit zu reinigen.
Diese Vorteile bietet das Schneestrahlen
Das Schneestrahlen bietet Unternehmen, die dieses
Verfahren für die Reinigung ihrer Maschinen und Bauteile
nutzen, eine Reihe von Vorteilen. Nicht umsonst ist dieses
Verfahren sehr beliebt und wird immer häufiger eingesetzt.
Schneestrahlen ist zum einen umweltneutral, da es sich
rückstandslos auflöst. Nach dem Auftreffen der
Schneeteilchen auf der Oberfläche gehen diese in den
gasförmigen Zustand über und werden als CO2 in die
Atmosphäre abgegeben. So wird es rückstandsfrei aufgelöst,
Rückstände verbleiben nur in Form der gelösten
Schmutzpartikel. Auch sind die jeweiligen Oberflächen
nachbearbeitungsfrei und sind nach ihrer Behandlung sofort
trocken. Dies ermöglicht, die gereinigten Maschinen
unmittelbar nach der Behandlung wieder in Betrieb zu
nehmen, was die Standzeiten verkürzt.
Eine Verkürzung der Reinigungszeit ist beim
Schneestrahlen auch deshalb gegeben, weil die feinen
Schneepartikel auch in kleinste Ritzen und Hohlräume
vordringen können. Hier entfalten sie dennoch ihre
Reinigungskraft und biete so eine umfassende Reinigung,
selbst wenn die Maschinen hierfür nicht zerlegt wurden. In
einigen Fällen ist es sogar möglich, das Schneestrahlen
durchzuführen, ohne die Maschinen zu demontieren.
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